Patientenverfügung erstellen Bild: Cano

Worauf soll man achten, wenn man eine Patientenverfügung erstellen will

Damit man bei einer schweren Krankheit nach dem eigenen Willen behandelt wird, sollte man frühzeitig eine Patientenverfügung erstellen. Palliativmedizinerin Eva Mörike erklärt, dass eine Patientenverfügung nur dann berücksichtigt werden kann, wenn der Patient aufgrund einer Krankheit seinen Willen nicht mehr äußern kann. Solange der Patient noch ansprechbar ist, wird nur auf seine aktuelle Entscheidung geachtet und nicht auf die Patientenverfügung.

Eine Patientenverfügung ist bei zwei Erkrankungsgruppen besonders wichtig:

  1. Wenn man eine akute Erkrankung mit Hirnschäden hat, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder schweren Unfall.
  2. Wenn ein chronisches Hirnabbauprozess vorliegt, etwa eine Demenzerkrankung.

Eine Handlungsanweisung spielt für den Arzt dann entscheidende Rolle, wenn es zum Beispiel darum geht, ob ein Patient durch eine Magensonde versorgt werden soll, obwohl es unklar ist, ob eine Verbesserung der Zustand möglich ist. Die meisten Ärzte behaupten, ein Patient habe kein Durst- oder Hungergefühl mehr im Komazustand. Es gibt allerdings keinen wissenschaftlichen Beweis dafür.

Noch ein wichtiger Punkt sei die Schmerzlinderung, üblicherweise werden den Patienten Schmerzmitteln gegeben.

Ein weiteres Problem stelle laut Mörike die Bekämpfung von Komplikationen dar. Wenn ein Patient noch Lungenentzündung bekommt, soll man das als Erlösung von der ursprünglichen Krankheit betrachten, oder soll man die neue Erkrankung behandeln, obwohl die eigentliche Krankheit sowieso fatal sei. Diese Frage kann man nur für sich selbst entscheiden, es gebe keine allgemein gültige Antwort dafür.

Die lebenserhaltenden Maßnahmen dürfen nur dann abgeschaltet werden, wenn es so in der Patientenverfügung explizit angegeben wurde. Mörike empfiehlt allen, die eine Patientenverfügung erstellen wollen, nicht nur Ankreuz-Formulare zu nutzen, sondern auch einen ausführlichen Text dazu zu schreiben, denn kein vorgedrucktes Formular alle möglichen Erkrankungen abdecken kann.

Patientenverfügung im Fall einer Demenzerkrankung

Bei Demenzerkrankten ist die Situation ähnlich wie bei akuten Erkrankungen. Zwar hat man nach der Diagnose noch durchschnittlich fünf bis zehn Jahren zu leben, jedoch ist die Krankheit nicht heilbar. Wenn ein Demenzkranker noch weitere Erkrankungen hat, werden die normalerweise behandelt. Das kann allerdings seine Lebensqualität verschlechtern. Daher kommt die Frage, ob man in dieser Situation eventuell auf die Behandlung verzichten soll, um den Patienten aus seiner natürlichen Umgebung nicht zu reißen. Man sollte sich über solche Situationen Gedanken machen und eine entsprechende Patientenverfügung erstellen.

Mehr Informationen dazu, worauf man achten soll, wenn man eine Patientenverfügung erstellen will, finden Sie hier.