Man sollte sich nichts vormachen: Jeder von uns kann, früher oder später, auf Entlastungsangebote angewiesen sein. Das gilt für den älter werdenden Menschen genauso wie für denjenigen, der einen Angehörigen versorgt. Nicht selten fällt es den Betroffenen aber schwer, sich Überlastung einzugestehen. Geben Sie sich einen Ruck. Niemandem ist damit gedient, wenn Familienmitglieder durch die Pflege überfordert sind oder ein älterer Mensch unangemessene Härten auf sich nimmt.
Entlastung kann durch einfache Hilfsmittel oder Dienstleistungen Dritter erreicht werden. Oft braucht es nur wenig. Ob Entlastung im Haushalt, Pflege im Krankheitsfall oder Hilfe beim Einkaufen; man sollte alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und individuell entscheiden, was notwendig und machbar ist. Und dabei die eigenen Kräfte nicht überschätzen.
Wer rechtzeitig für die eigene Entlastung sorgt, vermeidet Überforderung und Konflikte. Er erleichtert sich den Alltag und schützt sich vor dem Ausbrennen. Auch wenn es manchmal schwierig ist, die eigene Bedürftigkeit wahrzunehmen: Unterstützung zu suchen und Hilfsmittel anzunehmen ist kein Eingeständnis von Schwäche, sondern eine realistische Auseinandersetzung mit den eigenen Belastungsgrenzen.